Der Traum vom eigenen Heim steht bei vielen hoch im Kurs. Doch neben der Planung, Architektur und Finanzierung taucht eine weitere wichtige Frage auf: Wie kann ich finanziell unterstützt werden?

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Förderungen 2023 für den Hausbau und -kauf verfügbar sind und wie Sie diese optimal nutzen können.

Was steckt hinter der BEG-Förderung?

Infolge des Ziels der Bundesregierung, die Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen, wurde die BEG-Förderung ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um ein zentrales Instrument des nationalen Klimaschutzprogramms 2030.

Ziel dieser Förderung ist es, die CO2-Emissionen im Gebäudesektor signifikant zu reduzieren. Die BEG-Förderung konzentriert sich vor allem auf die Energieeffizienz bei Gebäuden.

Doch welche Vorteile bietet die BEG-Förderung für Sie? Hier ein kurzer Überblick:

  • Erhöhte Förderung für besonders nachhaltige Gebäude und Technologien
  • Vereinfachte und klar strukturierte Antragstellung
  • Flexible Förderung als Zuschuss oder Kredit
  • Mehr Unterstützung bei der Bauberatung

BAFA-Förderung: Was wird gefördert?

Wenn Sie als Bauherrin oder Bauherr über Sanierungsarbeiten an Ihrer Immobilie nachdenken, bietet Ihnen das BAFA finanzielle Unterstützung. Im Unterschied zu KfW-Förderungen, die meist einen gesamten Effizienzhausstandard im Blick haben, konzentriert sich das BAFA auf spezifische Einzelmaßnahmen.

Das bedeutet konkret: Sie können Zuschüsse für bestimmte Sanierungsarbeiten wie Wärmedämmung, den Austausch von Fenstern und Türen oder den Einbau neuer Heizsysteme erhalten.

Überblick förderfähige Maßnahmen:

  • Dämmung von Außenwänden, Dach und Decken
  • Austausch von Fenster und Türen
  • Einbau/ Austausch/ Optimierung von Lüftungsanlagen
  • Einbau von Photovoltaik, Wärmepumpe oder Solarthermie

Seit Januar 2021 wurde diese Unterstützung in das Teilprogramm der Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG-Förderung, integriert.

Das Beste daran? Die Beantragung ist nun direkt beim BAFA möglich. Je nach Komplexität Ihres Vorhabens kann es jedoch ratsam sein, einen Energieeffizienz-Experten hinzuzuziehen. Dieser kann Sie nicht nur beraten, sondern auch sicherstellen, dass alle Anforderungen für den Zuschuss erfüllt werden.

Was bietet der Wohn-Riester?

Seit 2008 fördert der Staat mit dem Wohn-Riester, auch „Eigenheimrente“ genannt, den Traum vom mietfreien Wohnen im Alter.

Kernpunkte des Wohn-Riesters

Ein festverzinsliches Riester-Darlehen stärkt Ihr Eigenkapital, um z.B. ein Haus zu kaufen oder einen Immobilienkredit schneller zu tilgen. Die Tilgung erfolgt durch Ihre Sparbeiträge und staatliche Zulagen.

Förderungsformen und Vorteile

Sie können die Unterstützung als Immobilienkredit, Bauspardarlehen oder durch Entnahme aus einem herkömmlichen Riester-Vertrag erhalten. Finanzielle Anreize beinhalten:

  • Jährliche Zulagen von bis zu 175 € und zusätzliche Kinderzulagen.
  • Steuervorteile bis 2.100 € pro Jahr, wobei das geförderte Kapital später besteuert wird.

Wichtige Voraussetzungen

  • Sie zahlen in die gesetzliche Rentenversicherung ein.
  • Sie besitzen oder sind Miteigentümer der geförderten Immobilie.
  • Sie bewohnen die Immobilie selbst innerhalb der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums.

Zusatz: Der Wohn-Riester unterstützt auch bei Investitionen in Wohnungsgenossenschaften oder barrierefreien Umbauten. Beachten Sie jedoch die Selbstnutzungsregeln nach Renteneintritt, um Rückzahlungen zu vermeiden.

Wohnungsbauprämie: Ihr Bonus beim Bauen und Kaufen

Die Wohnungsbauprämie ist ein von der Regierung bereitgestellter Bonus, der den Traum von einem eigenen Zuhause unterstützt. Sie erhalten diesen Bonus, sobald Ihr Bausparvertrag zugeteilt wird. Wichtig ist hierbei, dass das Guthaben für Zwecke rund um den Wohnungskauf oder die Modernisierung verwendet wird.

Anforderungen für die Prämie

Bevor Sie sich über den Bonus freuen können, sollten Sie einige Kriterien beachten:

  • Das Mindestalter beträgt 16 Jahre.
  • Ein jährlicher Beitrag von wenigstens 50 € sollte in Ihren Bausparvertrag fließen.
  • Achten Sie auf die Einkommensgrenze: Seit 2021 dürfen Einzelpersonen ein zu versteuerndes Einkommen von höchstens 35.000 € und Paare (verheiratet oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft) von bis zu 70.000 € haben.

Wie unterstützt Sie die Wohnungsbauprämie?

Seit 2021 gibt es erfreuliche Neuerungen: Die Prämie sowie der förderbare Betrag wurden erhöht. Sie erhalten nun 10% Prämie auf Ihre jährlichen Einzahlungen. Konkret bedeutet das:

  • Einzelpersonen bekommen bei einem Sparbetrag von bis zu 700 € einen staatlichen Bonus von bis zu 70 € pro Jahr.
  • Für Paare, die bis zu 1.400 € sparen, winkt ein jährlicher Bonus von bis zu 140 €.

Nutzen Sie diese Chance und lassen Sie sich beim Erwerb oder der Verschönerung Ihrer Immobilie vom Staat unterstützen!

Familien im Fokus: Neues KfW-Förderprogramm für Wohneigentum

In Zeiten, in denen Bauzinsen, Grundstücks- und Baukosten stetig ansteigen, stoßen vor allem Familien an finanzielle Grenzen. Gleichzeitig nehmen Klimaschutzbemühungen einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein.

Daher hat die KfW ab dem 1. Juni 2023 das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ ins Leben gerufen, das gleichzeitig diese beiden Aspekte berücksichtigt. Was genau dahintersteckt, erfährst du hier.

Wer kann von dem Förderprogramm profitieren?

Zielgruppe dieses Programms sind Privatpersonen, die ein energieeffizientes Eigenheim neu errichten oder erwerben möchten.

Ein paar Kriterien müssen hierbei erfüllt sein: Zum einen muss das neu gebaute Haus den Klimaschutzstandards der KfW entsprechen, zum anderen muss mindestens ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt leben.

Wichtig ist zudem, dass die Familien, die den Förderkredit in Anspruch nehmen wollen, bisher noch kein Wohneigentum besitzen und nicht bereits das „Baukindergeld“ genutzt haben.

Welche Einkommensgrenzen gelten?

Das Programm richtet seinen Blick insbesondere auf Familien mit mittleren Einkommen. Es gibt spezifische Einkommensgrenzen, die davon abhängen, wie viele Kinder in einem Haushalt leben.

Beispielsweise dürfen Familien mit einem Kind nicht mehr als 60.000 € jährlich verdienen. Für jedes weitere Kind erhöht sich dieser Betrag um 10.000 Euro. Es wird hierbei das Durchschnittseinkommen der letzten beiden Jahre vor Antragstellung betrachtet.

Wie klimafreundlich muss das neue Zuhause sein?

Der Klimaschutz spielt eine entscheidende Rolle. Daher müssen neu gebaute Häuser bestimmte Kriterien erfüllen. Sie sollten etwa den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 erreichen und erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung nutzen.

Interessanterweise sind Biomasseanlagen, wie z.B. Pellet-Heizungen, von der Förderung ausgeschlossen. Zwar ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung kein Muss, sie kann jedoch das mögliche Kreditvolumen erhöhen.

Wie sieht die finanzielle Unterstützung konkret aus?

Es handelt sich hierbei um einen zinsvergünstigten Förderkredit. Je nach Familiengröße und ob das Eigenheim eine Nachhaltigkeitszertifizierung vorweisen kann, variiert die Höhe des Kredits.

Ein Beispiel

Baut eine Familie mit zwei Kindern ein energieeffizientes Haus ohne besagte Zertifizierung, können sie bis zu 140.000 Euro beantragen. Bei größeren Familien ab fünf Kindern mit Zertifizierung sind sogar bis zu 240.000 Euro drin.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass diese Förderung in vielen Fällen nur einen Teil der Gesamtkosten abdeckt. Für den restlichen Betrag können normale Baufinanzierungsprodukte in Erwägung gezogen werden.

Abschließende Gedanken

2023 bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Traum vom eigenen Heim zu verwirklichen. Die vorgestellten Förderprogramme, von der BEG-Förderung über den Wohn-Riester bis hin zur Wohnungsbauprämie, bieten attraktive finanzielle Anreize für Bauherren und Käufer.

Besonders hervorzuheben ist das neue KfW-Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“, das sowohl den Aspekt der Familienunterstützung als auch den klimafreundlichen Neubau in den Vordergrund stellt. Die KfW-Förderung legt großen Wert darauf, dass Gebäude nicht nur energieeffizient, sondern auch nachhaltig gestaltet werden.

Wer also in Erwägung zieht, ein Haus zu bauen oder zu kaufen, sollte sich unbedingt mit der aktuellen Neubau-Förderung auseinandersetzen und die Chance nutzen, die sich einem bieten. Das Jahr 2023 könnte somit ein entscheidendes Jahr für viele zukünftige Hausbesitzer werden, die sich den Traum von einem klimafreundlichen Neubau erfüllen wollen.

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